Hainichen. Christian Fürchtegott Gellert wurde am 4. Juli 1715 in Hainichen geboren. Der Dichter und Moralphilosoph war zu Lebzeiten der meistgelesene deutsche Autor. In seiner Geburtsstadt wird das 300. Wiegenfest des großen Literaten mit einem Gellert-Jahr begangen. Dieses gipfelte nun in ein Festwochenende. Der Glanzpunkt war ein Konzert des weltberühmten Leipziger Thomanerchores, in der Trinitatiskirche. Zu diesem Musikereignis konnte Pfarrer, Friedrich Scherzer, und Bürgermeister, Dieter Greysinger, 1200 Gäste begrüßen. Darunter auch den Bundesinnenminister und Schirmherr des Gellertjahres, Thomas de Maizère. In seinem Grußwort zog, der Politiker, so manchen Rückschluss, aus Gellerts Schriften, in die Gegenwart.

Das Konzert, hat die Stadt, den in Hainichen geborenen und in der Schweiz lebenden, Peter Mattheß, zu verdanken. Er hat den Auftritt des Leipziger Thomanerchors gesponsert. Der Erlös aus dem Eintrittskartenverkauf, soll komplett für die Sanierung der Kirchenorgel verwendet werden.

Nach dem Festkonzert wartete eine spektakuläre Laser-Show auf Gellerts Geburtstagsgäste. 1500 Menschen, erlebten auf dem Marktplatz eine fulminante Inszenierung aus Licht und Farben, bei der die Geschichte Hainichens, und die des großen Sohnes der Stadt, erzählt wurde. Pünktlich um Mitternacht gab es dann ein Geburtstagswillkommen für Christian Fürchtegott Gellert. Es spielten die Posaunenchöre der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und der Landeskirchlichen Gemeinschaft.

An Gellerts Geburtstag meinte es Petrus dann etwas zu gut. Bei Temperaturen, weit jenseits der 30-Grad-Marke, zogen die Hainichener, das Freibad dem Marktplatz vor. Der Auftritt des Bürgerchores, unter der Leitung von Kantor, Stefan Gneuß, fand nur wenige Zuhörer. Bewundernswert waren die Darsteller, in ihren historischen Kostümen. Stadtrat, Thomas Kühn, als Gellertbruder Christlieb Ehregott, der Amtsgerichtsdirektor von Döbeln Hainichen, Lutz Hasselmann, als Friedrich der Zweite und Altpfarrer, Siegfried Schmidt, in der Rolle von Christian Fürchtegott Gellert.

Bei Temperaturen von knapp 40 Grad, spielten sie die Episode als der Fabeldichter mit dem Preußenkönig zusammentraf. Sehr zur Freude der Kinder sorgte die Hainichener Feuerwehr für eine kleine Abkühlung. Auch die Gellertbrüder hatten sich an ein schattiges Plätzchen, im Garten des Tuchmacherhauses, zurückgezogen.

Was wäre ein Geburtstag ohne Blumen. Die bekam jedoch nicht nur der Jubilar, sonder auch zwei Damen. Bürgermeister Greysinger, bedankte sich bei Kulturamtsleiterin, Evelyn Geißler und der ehemaligen Geschäftsführerin des Mittelsächsischen Kultursommers, Regina Herberger, für ihren großen Anteil am Gelingen der Geburtstagsfeierlichkeiten.