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Getzen Rodeo 2014 - Finallauf zum Europapokal

Grießbach. Denn wenn sich eine Woche nach Rund um Zschopau knapp 10 000 Leute auf den Weg ins eher unbekanntere Grießbach machen, dann muss dort etwas Großartiges losgewesen sein. Ein Motorsportspektakel der Extraklasse namens Getzen Rodeo fand am 25. Oktober im Drebacher Ortsteil statt. 47 Fahrer aus 10 Nationen gingen dabei an den Start des Extremenduro Contests. Dieser stellte Fahrer wie Organisatoren in der neuesten Auflage vor eine besondere Herausforderung. Die Fahrer weil der Untergrund mit Wasser vollgesaugt war und somit die Strecke, welche ohnehin nur von sehr erfahrenen Cracks bewältigt werden kann, nochmal schwieriger machte. Die Organisatoren, weil keiner mit solchen Menschenmassen gerechnet hatte. Doch es blieb abgesehen von einigen, die das richtige Parken nochmal üben müssen, angenehm ruhig und gelassen.
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Doch zurück zum Start. Auf den 4 km Kurs auf einem recht überschaubaren Areal ging die Elite des Extrem Enduro Sports. Jonny Walker, Graham Jarvis, Alfredo Gomez, Andreas Lettenbichler. Namen die beim Finallauf der FIM Europameisterschaft im Extrem Enduro das hiesige Fahrerfeld bereicherten. Mit einem Kanonenschlag sollte das Rennen punkt 12 beginnen. Doch ein ganz cleverer Besucher zündete einen Böller, den die Teilnehmer als Startschuss deuteten. Das Rennen begann also etwas früher, aber die Meute war nicht mehr aufzuhalten.

Ab ging es in das Waldstück und auf die Halden hinter der Mogatec. Ein Feuerwerk an Auf- und Abfahrten, Durchquerungen, Sprüngen und vielem mehr wartete auf die Stollenritter. Und alle trugen so illustre Namen wie Getzen Pfanne, Kartoffelreibe, Zwiebelschale, Ofenrohr. Eben alles was man zum Herstellen eines typisch-erzgebirgischen Getzen braucht.

Dabei standen die vielen Fans eine Art Spalier für die Teilnehmer. Denn an alle markanten Punkte des überschaubaren Geländes konnte man bequem zu Fuß gelangen. Zwei Stunden lang quälte man sich durch die Piste, der eine mehr der andere weniger. Eine gewisse Leichtigkeit, wenn man das so nennen kann, war bei den Führenden in der Meisterschaft wie Jarvis, Walker, Lettenbichler zu erkennen. Der Schein trübt aber, denn hier waren Profis am Werk, die eben ihr Handwerk verstehen. Leicht war das alles auf keinen Fall.

Organisationschef Falko Haase formulierte daher an der Getzen Pfanne ganz treffend: Nach zwei Stunden wurde Bilanz gezogen. Nur der Brite Jonny Walker und der Bayer Andreas Lettenbichler schafften 11 Runden. Alle anderen lagen darunter oder hatten schon eher das Handtuch geworfen.

Nach einer reichlichen Stunden Pause ging es aber weiter. Denn die besten zwölf mussten nochmal ran. Der Getzen Champ musste noch ermittelt werden. Auf dem freigefegten Startplatz hinter der urigen Startmaschine fanden sich die Starter ein. Einige waren sichtlich geschafft und von den zwei Stunden gezeichnet. Trotzdem gab sich keiner die Blöße und startete diesmal aber punktgenau. Die fünf Runden wurden nun etwas anders gefahren. So ging es zum Beispiel der Speckschwarte hinauf, nicht wie zuvor hinunter und das Ofenrohr kam neu in die Strecke hinein.

Die ersten beiden Runden zählte zudem das Nohelp Prinzip. Die Helfer und Fans durften nicht eingreifen. Andere Fahrer aber schon. Faire Geste von Manuel Lettenbichler. Ganz ausgekocht schob und rollte aber der amtierende GetzenChamp nach fünf Runden durch das Ziel. Graham Jarvis konnte seinen Titel verteidigen.

Frenetisch gefeiert durch Fans und Organisationsteam zeigte der Brite, wer beim Getzen Rodeo Chef im Ring ist. Sympathisch und freundschaftlich bedankte er sich auch bei Fans und Helfern. Er lobte das Getzen Team und freut sich auf ein nächstes Mal. Doch das Getzen Rodeo gibt es erst 2016 wieder. Bis dahin bleibt dieser Bereich geschlossen. Ein großartiges Event mit Tausenden von Motorsportfreunden ging am 25. Oktober mit einer zünftigen Party im Festzelt zu Ende.